Radi – so wird im Pinzgauer Dialekt der schwarze Rettich genannt. Und genau der ist nicht nur als Salat sehr beliebt zu traditionellen Pinzgauer Speisen wie Bladl. sondern auch ein richtiger Hausmittel-Star bei lästigem Husten. Da kann Rettich-Hustensaft nämlich schnelle Erleichterung bringen.
Schon seit Jahrhunderten wird schwarzer Rettich bei Erkältungskrankheiten eingesetzt. Er enthält neben anderen wertvollen Inhaltsstoffen Senfölglykoside, ätherische Öle Vitamine und Mineralstoffe und wirkt ähnlich wie Meerrettich, ist dabei aber viel milder im Geschmack.
Für den Hustensaft braucht ihr:
- 1 mittelgroßen schwarzen Rettich
- 1-2 EL Kandiszucker
- ein leeres Glas, auf dem die Knolle gut platziert werden kann
So gehts:
Man nehme den schwarzen Rettich und schneide das oberste Stück ab. Anschließend wird die Knolle ausgehöhlt, bis noch ca. ein halber Zentimeter Fruchtfleisch übrig bleibt.
Jetzt muss in die untere Seite des Rettichs noch ein kleines Loch. Das klappt super mit einem Edelstahl-Strohhalm oder einer Stricknadel. Durch dieses kleine Loch fließt später der entstandene Hustensaft ins Glas.
Das ausgehölte Fruchtfleisch wird klein geschnitten und mit Kandiszucker zu etwa gleichen Teilen vermischt und wieder in den Rettich eingefüllt. Die Knolle wird nun auf das Glas gesetzt, der Deckel draufgegeben und bereits nach wenigen Minuten kann man die ersten Tropfen des Hustensaftes am Glasboden erkennen.
Der Kandiszucker verflüssigt sich durch den Saft des Rettichs und nimmt die wertvollen Inhaltsstoffe mit ins Glas. Natürlich bleibt vom Fruchtfleisch-Kandis-Gemisch zuerst einiges über. Das wird einfach nach und nach in den Rettich gefüllt.
Nach ca. einem halben Tag hat man ein bis zwei große Schluck des Hustensaftes gewonnen. Bei einem großen schwarzen Rettich kann man gesamt mit etwa 100ml Hustensaft rechnen. Deshalb ist es ratsam je nach Beschwerden oder auch Personenanzahl gleich mehrere Wurzeln anzusetzen.
Anwendung Hustensaft
Rettich-Hustensaft wirkt antibakteriell, schleimlösend und entzündungshemmend.
Der frisch zubereitete Hustensaft hilft demnach bei leichtem oder verschleimten Husten. Man nimmt dafür mehrmals täglich ein bis zwei Esslöffel davon ein. Durch den Zucker schmeckt der Hustensaft süßlich mit einer leicht scharfen Note und wird auch von Kindern gerne getrunken.
Was noch gesagt sein will:
- Bei empfindlichem Magen oder Entzündungen im Magen/Darmbereich sollte auf diese Art von Hustensaft allerdings verzichten werden.
- Der Sirup hält sich durch den Zucker längere Zeit im Kühlschrank jedoch wirkt er frisch gewonnen am besten.
- Bei der Auswahl des Glases unbedingt darauf achten, dass es nicht zu weit ist. Durch den Verlust des Saftes schrumpft der Rettich nach und nach. Ist die Glasöffnung zu weit, fällt der Rettich irgendwann hinein.