was das Veilchen zu erzählen hat

was das Veilchen zu erzählen hat

Endlich blühen auch die Veilchen! Sie zählen zu jenen Blumen, die mich schon seit meiner frühen Kindheit faszinieren und begleiten. Die zarten, leuchtend violetten Blüten mit dem unvergleichlichen Duft waren für mich schon damals der Inbegriff von Frühling. Und tatsächlich: Wenn sie blühen, haben wir im phänologischen Kalender den Erstfrühling erreicht und die Natur ist nicht mehr aufzuhalten.

© Naturzauberwerke.at

Auch im Hustentee meiner Oma und meiner Mama waren stets Veilchen zu finden. Und in der Osterzeit gehören sie für mich seit ich denken kann zu den „Eierkräutln“ dazu, weil sie auf den weißen Eiern so schöne lila Farbtupfer hinterlassen.

Der Legende nach wuchs das Veilchen erstmals an der Stelle, wo der Sänger Orpheus seine Laute niedergelegt hatte und so bekommt es einen (musikalischen) Zusammenhang mit der Geige (Viola).

Über kaum eine Pflanze wurde so viel geschrieben wie über das Veilchen. Verschiedenste Dichter, Poeten und Schriftsteller erwähnten es in ihren Werken. So zum Beispiel auch Friedrich Schiller:

… „Soll ich darum das Veilchen unter die Füße treten, weil ich die Rose nicht erlangen kann?“ …


Weltweit gibt es mehrere Hundert Veilchenarten. Und genau so vielzählig ist auch die Verwendung: In der Küche, wie in der Naturkosmetik und auch in der natürlichen Hausapotheke ist das Veilchen kaum wegzudenken.
Bereits in der Antike setzte man das Veilchen zur „Besänftigung von Ärger“ ein. Sebastian Kneipp und Hildegard von Bingen wussten ebenso um die Wirkungen des Veilchens und setzen es gegen Kater, Augentrübungen und bei allerlei anderen Dingen ein. Vor allem „hitzige“ Beschwerden wie Kopfschmerzen wirkt das Veilchen sich positiv aus. Aufgrund des feinen duftes und der lieblichen Wirkung soll es auch gegen Melancholie helfen. Ich verwende es vor allem in meinem Jahreshustensaft und unserem Hustentee.

© Naturzauberwerke.at

So wie ich, zählte auch Kaiserin Elisabeth das Veilchen zu ihren Lieblingsblumen. Deshalb durfte es in der kaiserlichen Küche nicht fehlen. Die bekannten kandierten Sisi-Veilchen sind auch heute noch ein Wahrzeichen der Wiener K&K  Hofzuckerbäckerei Demel. Ob mit oder ohne Zucker – das Veilchen eignet sich hervorragend zum Dekorieren von verschiedensten Speisen: Torten und Süßspeisen erlangen mit dem Veilchen ebenso einen schönen Farbtupfer wie Salate, Suppen und Brote. Ein ganz besonderes Geschmackserlebnis ist feiner Veilchenessig am Salat.
Für den Veilchenessig werden 1 Hand voll frischer Veilchenblüten mit 1/4l gutem Gärungsessig vermischt. Nach 2-3 Wochen Ziehzeit ist der Essig bereit zur Verwendung. Die Blüten können abgesiebt werden oder einfach in der Flasche bleiben.


Auch die kosmetischen Vorzüge des Veilchens wusste Kaiserin Elisabeth sehr zu schätzen und ließ sich aus den lieblichen kleinen Frühlingsblumen ein feines Duftwasser mischen.

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Die frisch gepflückten Veilchenblüten (ohne Stängel) in ein bauchiges Glas- oder Porzellangefäß schichten, den Alkohol darüber gießen und das Gemisch an einem dunklen Ort eine Woche lang stehen lassen. Dann durch einen Kaffeefilter geben. Den Sud mit dem destillierten Wasser aufgießen und gut durchschütteln. Fest verschlossen halten.

Der feine Veilchenduft war zu Kaiserzeiten groß in Mode und begleitete die „Schönen“, indem sie in ihren Kleidern stets ein damit getränktes Tüchlein an der Brust trugen. Ich besprühe damit gerne die frisch gewaschenen Handtücher im Schrank oder meine Halstücher und Schals. Im Sommer eignet sich das Duftwasser um sich ein bisschen zu erfrischen.

TIPP: Das Rezept des Veilchenduftwassers stammt vom „Hotel Kaiserin Elisabeth“
Auf der Homepage sind noch weitere originale Sisi-Rezepte aus der Zeit der Kaiserin zu finden – nachmachen unbedingt empfohlen!

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