Jahreshustensirup Teil 1

Jahreshustensirup Teil 1

Der Frühling ist nun endgültig ins Land gezogen. Auch wenn ab und zu noch ein kalter Wind übers Land bläst und auch die ein oder andere Schneeflocke noch den Weg auf den Boden findet, sind die Zeichen des Frühlings doch nicht zu leugnen. Die Wiesen sind schon zart-grün und unzählige Blümchen und Kräuter sind auf den Wiesen zu entdecken.

Wir Kräuterfrauen/männer/kinder stecken nun voller Tatendrang. Immerhin konnten wir in den letzten Monaten nicht so viel machen, wie wir wollten. Und weil der nächste Winter und somit auch die nächste Hustensaison in wenigen Monaten wieder kommt, ist genau jetzt die richtige Zeit sich Gedanken über den ersten Husten im Herbst zu machen und dann gleich loszustarten!

Wie jedes Jahr beginne ich Mitte/Ende März mit der Zubereitung meines Jahreshustensaftes. Die Zubereitung nimmt nämlich etwas Zeit in Anspruch. Nicht, weil es so schwierig ist, sondern weil ich für diesen besonderen Hustensirup immer jene Kräuter hinzufüge, die gerade wachsen und blühen. So kommen nun die ersten Zutaten in den Sirup und im August füge ich die letzten Kräuter hinzu. Bis Oktober ist der Hustensaft dann fertig – also genau passend zur Erkältungszeit!

Für den Start braucht ihr nicht viel:

  • 1 großes leeres Schraub- oder Weckglas
  • 1kg Bienenhonig (egal ob Blüten- oder Waldhonig) vom Imker eures Vertrauens
  • ein bisschen Zeit und (im Optimalfall) trockenes, sonniges Wetter

Die ersten wichtigen Zutaten sind je nach Region schon fast wieder beim Verblühen. Also heißt es Beeilung – raus in die Natur!
Im Sammelkörbchen landen die ersten Hustenkräuter des Jahres:

  • Huflattich (die Blütenköpfe)
  • Lungenkraut (das ganze Kraut)
  • Schlüsselblumen (Blüten)
  • Veilchen (Blüten)
  • Gänseblümchen (Blüten)

Bitte beachtet beim Sammeln immer die gängigen Sammelregeln!

Wieviel ihr von den jeweiligen Kräutern benötigt, ist natürlich von der Menge von den zu versorgenden Personen abhängig. Bei 1 Person braucht man natürlich deutlich weniger Hustensirup als ich für meine 6köpfige Familie 🙂 Ich würde für den Anfang ca 1/2 Hand voll von jedem Hustenkraut empfehlen

Wieder zuhause nehmen wir ein großes Schraub- oder Weckglas und füllen die gesammelten Pflanzen in das Glas.  Huflattichblüten, Schlüsselblumenblüten, Gänseblümchen die Veilchenblüten können ganz bleiben, das Lungenkraut wird grob zerkleinert. Sind alle gesammelten Zutaten im Glas werden sie großzügig mit Honig übergossen, so dass das ganze Pflanzenmaterial bedeckt ist.

© Pinzgauer Naturzauberwerke

(Meine Huflattichblüten muss ich in diesem Jahr in ein paar Tagen ergänzen, weil sie an „meinem“ Platzerl noch nicht aufgeblüht sind – es kann sein, dass es euch auch beim ein oder anderen Kräutlein so geht, dann wird halt nicht alles auf einmal eingefüllt sondern nach und nach.)

Das Glas wird verschlossen und  an einen geeigneten Platz gestellt. Dieser sollte optimal etwas dunkel sein (keine direkte Sonneneinstrahlung) und keine großen Temperaturschwankungen haben. Ist dieser Platz gefunden heißt es auf die nächsten Hustenkräuter warten!

Den Jahreshustensaft nennt man auch Wanderhustensirup, weil man beim Sammeln der verschiedensten Kräuter im Laufe der Sammelsaison oft ein paar Kilometer zurücklegt. Ich wünsch euch viel Spaß beim Wandern und Sammeln!

Tipp: Teil 2 des Jahreshustensaftes gibts im Mai!

0 Antworten

  1. Hallo ich hab versucht den 1. Teil zu machen, hab aber gesehen dass die Blüten an die Luft steigen. Ich öffnete das Glas welches einen nicht mal so leisen Zisch hinterließ, alias es gärt.. Und hab ein kleineres Glas genommen und es voll mit Honig aufgefüllt. Ist das nun schlecht weil der Gärprozess die Luft des großen Glas benötigt oder bloß umständlich ?

    1. Hallo Christina!
      Dass die Blüten nach oben steigen ist normal. Auch ein minimaler Gärprozess ist normal. Wenn es aber ordentlich zischt beim Öffnen, kann es sein, dass die Blüten etwas zu viel Feuchtigkeit hatten.
      In dem Fall hast du eh schon eine gute Methode gefunden, wie du dem entgegen wirkst. Das ist dann vielleicht in der Tat etwas umständlicher, aber trotzdem zielführend. Tägliches Umrühren bzw. einfach das Glas kurz auf den Kopf stellen hilft, damit die Kräuter und Blüten länger im Honig bleiben.
      Viel Spaß und Erfolg noch beim Sirup machen!
      Alles Liebe Susanne

  2. Ich habe gerade in meiner Umgebung vollen Erfolg mit meiner Veilchensalbe und den Tannenwipfer-Hustensaft!
    Ich möchte aber gerne mehr über bestimmte Kräuter(wo ich mit nicht ganz sicher bin) erfahren.
    Ausserdem würde ich gerne an einer Kräuterwanderung teilnehmen.

    1. Liebe Karoline, das freut mich sehr, dass du so tolle Erfolge mit den beiden Sachen hast!
      Solltest du in meiner Nähe wohnen, würde ich mich freuen, dich bei einer meiner nächsten Kräuterwanderungen begrüßen zu dürfen. Da können wir dann auch über die Kräuter sprechen, bei denen du dir nicht sicher bist.
      Die aktuellen Kräuterwanderungs-Termine findest du immer im Terminkalender auf der Website.
      Alles Liebe,
      Susanne

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