Der Herbst hält viele wunderbare Naturschätze bereit: wohlschmeckende Herbstfrüchte, Nüsse, bunte Blätter in den wunderbarsten Farben und natürlich Eicheln und Bucheckern als beliebte Bastel- und Dekoobjekte kommen von so manchem Herbstspaziergang mit nach Hause. Aber am begehrtesten ist und bleibt im Herbst bei Groß und Klein wohl die Rosskastanie. Die weichen, glatten Samen aus der stacheligen Hülle eignen sich aber nicht nur hervorragend zum Basteln und Spielen – was die Rosskastanie alles kann, verrate ich dir in den folgenden Zeilen. Inklusive zwei Rezepten für die Hausapotheke, die du ganz einfach umsetzen kannst!

In der Naturheilkunde sind Rosskastanien ein beliebtes Mittel bei Krampfadern, Venenproblemen, geschwollenen Füßen, Hämorrhoiden und sogar Arteriosklerose.
Die Hauptwirkstoffe der Rosskastanie sind Aesculin und Aescin. Durch sie werden die Venenwände tonisiert und der venöse Rückfluß verbessert. Das führt zur Abnahme der Beschwerden bei allen Leiden, die durch venöse Rückflußstörungen gekennzeichnet sind, z. B. Krampfadern, geschwollene Beine.
Venentinktur
Aus den Früchten kann ganz einfach eine Venentinktur angesetzt werden.
Du brauchst dazu:
- 5-10 frische Rosskastanien
- ein Schraubglas mit 400-500ml Füllmenge
- 400ml Alkohol (zB Ansatzkorn)
Zerkleinere die Rosskastanien mit einem scharfen Messer und gib sie in das Schraubglas. Fülle das Glas mit dem Alkohol auf. Das Ganze wird an einem lichtgeschützem Ort für etwa 2-3 Wochen gelagert und zwischendurch immer wieder geschüttelt. Danach werden die Kastanienstücke abgefiltert und die fertige Tinktur in dunkle Flaschen gefüllt. Sehr gut eigenen sich dafür Blauglas– oder Braunglasflaschen mit Zerstäuberaufsatz.
Anwendung der Rosskastanien-Venentinktur:
Die betroffenen Stellen mit der Tinktur einsrpühen und sanft einreiben. Da der Alkohol die Haut etwas austrocknet, sollte man die Tinktur zwar nach Bedarf aber mit Bedacht einsetzen. Es empfiehlt sich zur Anwendung bei sehr trockener oder empfindlicher Haut eine Schüttellotion herzustellen.
Wer mag, kann aber auch ganz einfach ein Gel aus der Tinktur herstellen:
Rosskastanien-Venengel
Benötigt werden:
- 30ml Rosskastanientinktur
- 100ml Rosmarinhydrolat (wirkt durchblutungsfördernd)
- 1 Messerspitze Xanthan
- ein pflegendes Pflanzenöl (zB Ölbasis-Mischung)
Zuerst wird das Xanthan mit einem Spatel in in die Tinktur eingerührt. Danach fügt man das Hydrolat dazu und rührt weiter, bis eine schöne gelige Konsistenz entsteht. Für die Hautpflege kommen noch einige Tropfen Öl (zB Mandelöl, Jojobaöl etc) hinzu. Es sollten keine Klümpchen mehr vorhanden sein.
Und wer mag kann das Gel noch mit ätherischen Ölen verfeinern (5-6 Tropfen). Es eigenen sich:
- Myrte
- Rosmarin
- Grapefruit
- Cajeput
- Zeder
- Zypresse oder auch
- Wacholderbeere
Das fertige Gel wird am besten in Airless-Dispenser gefüllt. Daraus kann es hygienisch entnommen werden und hält sich mehrere Monate.
Anwendung des Venengels:
Das Gel findet Anwendung bei Schmerzen und schweren Beinen, Krampfadern, Blutergüssen oder auch bei nächtlichen Wadenkrämpfen und natürlich auch vorbeugend, wenn man lange sitzen oder stehen muss, z.B. auf Reisen.

Wusstes du, dass man mit Rosskastanien auch Wäsche waschen kann? Hier kannst du nachlesen, wie das funktioniert!
Ich wünsche dir wunderschöne Herbsttage und viel Spaß beim Kastanien sammeln!