Heute, am 21. Juni, verweilt das Licht am längsten über unseren Breitengraden – Wir feiern die Sommersonnenwende. Das bedeutet heute ist der längste Tag des Jahres und die Sonne erreicht ihren Höchststand, ehe sie dann stetig und Tag für Tag wieder abnimmt und die Tage kürzer werden. Bis zur Wintersonnenwende (kürzester Tag des Jahres) verliert der Tag rund 8 Stunden*
Tagdauer 21. Juni:
Sonnenaufgang 3:54 Uhr
Sonnenuntergang 19:59 Uhr
Tagdauer 21. Dezember:
Sonnenaufgang 7:43 Uhr
Sonnenuntergang 16:03 Uhr
Früher wurde um die Sommersonnenwende mit der ersten Heuernte begonnen. Die Samen der Blumen und Gräser sind zu dieser Zeit in voller reife und somit war (und ist) dies der ideale Schnittzeitpunkt. Die zu Boden fallenden Samen können Lücken in den Feldern schließen und somit einen artenreichen Bestand an Gräser und Kräutern sichern.
Bestimmten Kräutern wird um die Zeit der Sonnenwende eine ganz besonders hohe Heilkraft nachgesagt. Von daher stammt auch der Brauch des Sonnwendbuschen bindens. Dieser Brauch wird auch heute noch vielerorts gelebt. Der Sonnwendbuschen enthält traditionell 7 oder 9 Kräuter (mancherorts auch ein Vielfaches davon) und gebunden wird er aus all jenen Kräutern, die um die Zeit der Sommersonnenwende blühen: Johanniskraut, Schafgarbe, Beifuß, Frauenmantel, Lavendel, Ringelblume, Alant, Mädesüß, Holunderblüten oder Lindenblüten, usw.
Die für den Sonnwendbuschen typischen Kräuter sind weiß, gelb oder orangen und symbolisieren die Sonne.
Alle Kräuter werden zu einem Strauß gebunden und sorgfältig getrocknet. Bei herannahenden Unwettern wird ein Teil des Buschens genommen und im Herdfeuer verbrannt oder verräuchert um so das Unwetter fern zu halten. Auch vor bösen Geistern und drohendem Unheil soll der Sonnwendbuschen schützen.
Wie auch zur Wintersonnenwende werden vor allem im alpenländischen Raum Sonnwendfeuer entzündet. Mancherorts werden auf den Bergen mit Fackeln prächtige Muster gesteckt, die weitum zu bewundern sind. Vor allem aus touristischen Gründen hat sich die Feier der Sonnenwende auf den nächstgelegenen Samstag des 21. Junis eingebürgert.
Auch zur Sommersonnenwende wurde schon immer geräuchert. Man sammelte Beifuß, band daraus kleine Räucherbüschel, packte all seine Sorgen und Ängste mit hinein und warf das Büschel dann ins Sonnwendfeuer. So fiel alles Schlechte und Belastende von einem ab und man konnte befreit in die zweite Jahreshälte starten.
Wer keinen Platz für ein großes Sonnwendfeuer hat, kann ein Sonnwendfeuer in einer kleine Feuerschale machen oder die Sonnwendkräuter in der Räucherschale verräuchern.
Räuchermischung zur Sommersonnenwende
- 1 Teil Alant
- 1 Teil Beifuß
- 1 Teil Johanniskraut
- 1/2 Teil Gundelrebe
Ich wünsche euch eine schöne Sonnenwende!
*Die Werte beziehen sich auf Wien. Je nach Geländebeschaffenheit und Standort variieren die Tagstunden um 30 bis 50 Minuten.
1 Kommentare
Schöne Webseite