Die Birke und ihre Heilwirkung

Die Birke und ihre Heilwirkung

Dass man es bei der Birke mit einem ganz besonderen Baum zu tun hat, erkennt man schon, wenn man vor ihr steht und die einzigartige, weißgefleckte Rinde betrachtet. Sie steht wie kaum ein anderer Baum für Neubeginn, Reinigung und ist ein Symbol des Frühling. In diesem Beitrag möchte ich euch mehr über die Birke, ihre Bedeutung und ihre Heilwirkung erzählen.

Die Birke war einer der ersten Bäume, die sich nach der letzten Eiszeit vor etwa 11700 Jahren in Mittel- und Nordeuropa ansiedelten. Schon die Germanen schätzten sie sehr – sowohl als Heilpflanze als auch als vielseitigen Nutzbaum.

Ihr Saft galt als Schönheitselixier und Stärkungsmittel, aus der elastischen Rinde fertigte man Matten, Taschen, Schuhe, Löffel und sogar Teller, die mit Harz abgedichtet wurden.

Auch heute spielt die Birke in der Naturheilkunde und Hautpflege eine wichtige Rolle – und sogar der beliebte Birkenzucker (Xylit) hat nicht nur seinen Namen sondern auch den Ursprung in ihrem Holz.

junge Birkenblätter und Birkenkätzchen vor einem weiß-gefleckten Birkenstamm

So erkennst du die Birke

Unter der weißen, papierartigen Rinde verbirgt sich eine dunklere, feste Borke. Die Blätter sind leuchtend grün, zart und leicht klebrig. Die bei uns heimische Hängebirke kann eine beachtliche Höhe und einen Kronendurchmesser von bis zu 30 Metern erreichen. Mit ihrem hellen, freundlichen Erscheinungsbild wirkt sie fast wie ein Lichtbaum – voller Leichtigkeit und Anmut. Im Herbst färben sich ihre Blätter in ein strahlendes gelb.
Ebenfalls typisch für die Birke sind die im Frühling herabhängenden Kätzchen (oft wegen ihres Aussehens auch Würmer genannt). 

Verwendung in der Küche

Die frischen, jungen Birkenblätter lassen sich wunderbar in Frühlingssalaten verwenden. Gemeinsam mit Gundelrebe, Löwenzahn und Brunnenkresse ergeben sie eine kräftigende, reinigende Mischung, die Körper und Geist nach dem Winter belebt.

Junge Birkenblätter sind auch eine Zutat meines Hexenweins.

eine Flasche mit Birkenwasser, rund herum ein Birkenzweig mit hellgrünen, jungen Birkenblättern

Heilwirkung der Birke

Im Volksmund wird die Birke auch „Nierenbaum“ genannt – ein Hinweis auf ihre wichtigste Heilwirkung für unsere Entgiftungsorgane.

Der Birkenblättertee ist wohl die bekannteste Anwendung. Er wird aus den jungen, zarten Blättern bis Anfang Juni zubereitet und wirkt stark harntreibend. Dadurch unterstützt er die Ausscheidung von Giftstoffen, hilft bei Blasenentzündungen, Nierengrieß und kann Gichtbeschwerden lindern.

Für den Tee nimmt man ca. 2 TL getrocknete oder frische Birkenblätter und übergießt diese mit 250 ml heißem Wasser. 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. Für eine entgiftende Kur sollten 2-3 Tassen pro Tag über einen Zeitraum von 3 Wochen getrucken werden. Achtung: da Birkenblättertee sehr stark harntreibend wirkt, sollte der Tee nicht zu spät getrucken werden. Außerdem ist es empfehlenswert dazu ausreichend Wasser, ungesüßte Säfte oder Tees zu trinken.

Im Frühjahr, wenn die Knospen anschwellen, steigt in der Birke der Saft auf – das sogenannte Birkenwasser. Es ist reich an Mineralstoffen und wirkt entgiftend, blutreinigend und vitalisierend.

Wer eine eigene Birke besitzt, kann das wertvolle Birkenwasser direkt vom Baum abzapfen. Das geht, indem man ein kleines Loch in den Stamm bohrt und den austretenden Saft auffängt.

Heute kann man aber bereits fertiges Birkenwasser im Handel nutzen.  Das Birkenwasser eigent sich wie der Tee für eine entgiftende Kur im Frühling, aber auch als Pflegeelixier für Haare und Kopfhaut. Es soll Haarwuchs fördern, Schuppen reduzieren und den Körper nach der Winterzeit wieder in Schwung bringen.

Hinweis: Der Saft ist im Kühlschrank nur wenige Tage haltbar. Zum Haltbarmachen kann man 3 Teile Saft mit 1 Teil 40%igem Alkohol mischen.

Neben dem frischen Birkensaft lässt sich aus den jungen Blättern und Zweigen auch Birkenhydrolat gewinnen – ein sanft duftendes Pflanzenwasser, das durch Wasserdampfdestillation entsteht. Es kann mit entsprechendem Equipment selbst destilliert werden oder auch fertig gekauft werden.

Das Hydrolat vereint die reinigenden, hautberuhigenden und stoffwechselanregenden Eigenschaften der Birke in besonders milder Form und eignet sich ideal für die tägliche Hautpflege.

Birkenhydrolat wirkt porenverfeinernd, klärend und tonisierend – besonders bei unreiner oder fettiger Haut. Nach dem Reinigen einfach auf das Gesicht aufsprühen oder mit einem Wattepad auftragen.
Auch als Haartonikum kann es verwendet werden: Es stärkt die Kopfhaut, regt die Durchblutung an und verleiht dem Haar Glanz und Vitalität. Ich verwende es auch in meiner Frühlingsblüten-Schüttellotion!

💡 Tipp: Kombiniert mit ein paar Tropfen ätherischem Rosmarinöl entsteht ein erfrischendes Kopfhaut-Tonikum, das gegen Schuppen wirkt und das Haarwachstum fördern kann.

Die Birke in Brauchtum und Magie

Ein alter Volksname der Birke lautet „Besenbaum“ – und tatsächlich wurden aus ihren Zweigen – dem Birkenreisig – früher Besen gebunden, mit denen nicht nur die Stube kehren konnte, sondern der auch symbolisch alles Böse aus dem Haus kehrte. Ein Birkenbesen vor der Tür galt als Schutz vor Unheil.

Auch die legendären Hexenbesen aus verschiedenen Geschichten und Märchen wurden traditionell aus Birkenholz und Birkenreisig gefertigt – das helle Holz sollte Licht und Klarheit bringen und den Weg erhellen.

Bis heute binden einige Handwerksbetriebe noch traditionelle Birkenbesen – echte kleine Zauberstücke für Haus, Hof und Kräuterhexe.

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