In Omas Hausapotheke durfte der Wipferlsirup nie fehlen. In der Erkältungszeit wurde er herausgeholt. Und auch wenn man mal nicht krank war, durfte man ab und zu ein Löffelchen von dem goldenen Sirup naschen!
Tannen und Fichten erleben im Mai einen Wachstumsschub. Dann sprießen an den Enden der Äste hellgrüne Triebe, welche im Dialekt Wipferl genannt werden. Diese Wipferl enthalten wertvolle ätherische Öle, Harze, Tanine und sehr viel Vitamin C. Diese Wirkstoffe haben gemeinsam eine antiseptische Wirkung, das heißt sie hemmen die Entwicklung von krankmachenden Bakterien. Sie fördern außerdem den Abtransport von Schleim aus den Atemwegen. Daher werden aus den Maiwipferln schon seit Jahrhunderten sehr gut wirkende Hausmittel gegen Husten, Heiserkeit und Schnupfen zubereitet.
Das Rezept für den Maiwipferlsirup ist kein Geheimnis und es bedarf nicht vielen Zutaten, dennoch ist sorgfältiges Arbeiten bei der Herstellung wichtig, damit der Sirup auch wirklich gelingt.
Zuerst benötigt man 1000g Rohrzucker und 500g Fichten- oder Tannenwipfel. Man nimmt ein großes Einmachglas und füllt eine Schicht Wipferl ein, darauf eine Schicht Zucker und wieder eine Schicht Wipferl. So geht das weiter bis das Glas voll ist.
Wichtig ist, dass jede Wipfelschicht doppelt so dick ist wie die Zuckerschicht. Die oberste und letzte Schicht muss dann unbedingt Zucker sein. Dann wird das Glas mit einem Stück Leinentuch verschlossen und an einen sonnigen Fensterplatz gestellt. Dort bleibt das Glas für etwa 2 Wochen stehen. Die Nadeln der Wipfel werden braun und es sondert sich nach und nach der Sirup ab.
Wenn der Sirup fertig ist, wird er abgefiltert und in kleine Flaschen abgefüllt. In Flaschen gelagert hält sich der Sirup viele Monate – vorausgesetzt man hat beim Ansetzen gut aufgepasst. So eine kleine Flasche Wipferlsirup ist auch als Mitbringsel oder Geschenk hervorragend geeignet.
Der Maiwipferlsirup ist sehr wertvoll bei hartnäckigem Husten, Bronchitis, Verschleimungen und Asthma. Er wird je nach Bedarf löffelweise eingenommen. Er ist auch ein wunderbares Süßungsmittel für den Tee. Besonders in der kalten Jahreszeit ist dies eine gute Möglichkeit, Erkältungen vorbeugend entgegen zu wirken.
Maiwipferl können auch getrocknet als Tee bei Husten, Heiserkeit und Erkältungen sowie zur Blutreinigung eingenommen werden.
Bitte seid beim Sammeln der Wipferl achtsam und erntet pro Ast nicht mehr als 3-4 Triebspitzen
um dem Baum nicht zu schaden!
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Hallöchen, ich habe eien Frage zum maiwipferlsirup um ih haltbar zu machen muss man diesen nicht aufkochen oder pastorisieren?
Hallo Renate,
nein, in diesem Fall genügt der Zucker als Konservierung!
Vlg Susanne
Hallo Habe meinen schon die dritte woche stehen der zucker löst sich nicht auf da wir zur zeit fast keine sonne haben. Was kann ich machen
Liebe Gudrun,
leider geht es vielen gerade ganz ähnlich.
Entweder du gibts dem Wipferlhonig noch etwas Zeit – irgendwann wird die Sonne hoffentlich doch kommen.
Oder du gibst das ganze in einen Topf und erwärmst es und lässt es so lange einköcheln, bis es sirupartig wird.
Gutes Gelingen!
Susanne
Hallo,
kann man statt Zucker Honig verwenden ?
ja, du kannst natürlich auch honig verwenden. das hat den vorteil, dass du nicht darauf achten musst, ob sich der Zucker löst!
Und der Honig selbst hat natürlich auch eine tolle Heilwirkung!
Hallo Susanne!
Ich wollte dir hier mal meine Begeisterung für diesen Sirup da lassen. Ich setze ihn dieses Jahr zum 2. mal an und freue mich schon wahnsinnig auf die erste Kostprobe, weil er sooooo fantastisch schmeckt! Ein Freund von mir ist fast ausgeflippt, wie toll das schmeckt. Er meinte: „Du hast den Wald ins Glas gebracht!“ ( :
Also ganz herzlichen Dank für das einfache und tolle Rezept!
Liebe Grüße aus Dresden! Elisabeth