Endlich wird das Wetter so wie wir es im Frühsommer haben wollen. Wir können wieder viel Zeit draussen verbringen – am liebsten natürlich mit kurzer Hose und kurzem Tshirt. Neulich habe ich genau so im Garten gearbeitet und dabei wieder einmal ein Ameisennest erwischt, als ich einen Stein versetzt hab. Die Bewohner waren natürlich nicht gerade begeistert über mein ungefragtes Eindringen in ihr Reich. Und obwohl ich gleich das Weite gesucht habe und die auf mir krabbelnden Ameisen schnell entfernt habe, so hat mich doch eine der kleinen roten Feuerameisen erwischt.

Rote Feuerameisen verursachen mit ihren Mundwerkzeugen äußerst schmerzhafte Bisse. Gleich nach dem Biss wird zudem durch ihren am Hinterteil befindlichen Stachel ein Gift in die offene Wunde gespritzt. Die Folge: Schmerzen, Juckreiz, Schwellung.
Gut, dass ich für solche Fälle immer eine Spitzwegerich-Tinktur im Schrank habe. Diese sorgt pur aufgetragen für rasche Linderung bei Stichen. Nach kurzer Zeit war der Schmerz schon deutlich besser!
Dieser unangenehme Biss hat mich allerdings daran erinnert, dass mit den wärmer werdenden Temperaturen auch andere Insekten wieder vermehrt unterwegs sind: nämlich die lästigen Gelsen, Stechmücken und Bremsen. Und da mein Sommervorrat an Insektenstich-Gel im letzten Sommer bis auf den letzten Tropfen aufgebraucht wurde, hab ich nun gleich frisches Gel für die nächsten Monate hergestellt.
Das klingt nun vielleicht kompliziert – ist es aber gar nicht. Für dieses wunderbar kühlende Gel brauchen wir nur 3 Zutaten: Hauptakteure sind Lavendelhydrolat und eine Spitzwegerich-Tinktur. Diese wird aus frischen, jungen Spitzwegerichblättern und Alkohol hergestellt. Wie das genau funktioniert, könnt ihr hier bei den Basiszubereitungen nachlesen. Damit aus den flüssigen Zutaten ein angenehmes Gel wird, verwenden wir Xanthan. Das ist ein natürlicher Gelbildner, welcher auch in der Lebensmittelherstellung eingesetzt und als völlig unbedenklich eingestuft wird.
Spitzwegerich und Lavendel – perfektes Duo
Spitzwegerich und Lavendel sind eine hervorragende Kombination, wenn es um Insektenstiche oder auch Ameisenbisse geht. Beide wirken wundheilend und lindern den Juckreiz. Zudem hat der Spitzwegerich eine leichte antibiotische und entzündungshemmende Wirkung und Lavendel desinfiziert die Biss/Stichwunde und wirkt ebenfalls entzündungshemmend.
Kühlendes Insektenstich-Gel
- 40g Lavendel-Hydrolat
- 10g Spitzwegerich-Tinktur
- 1 TL Xanthan

Herstellung:
Zuerst werden die benötigten Zutaten abgewogen. Am besten gebt ihr die Tinktur in ein kleines Becherglas mit Ausgussschnabel. Damit könnt ihr das fertige Gel später ganz leicht in die Tiegel einfüllen. Das Xanthanpulver wird nun in der alkoholischen Tinktur gelöst. Dies erfolgt durch einfaches und gleichmäßiges Einrühren. Zum Schluss wir das Lavendelhydrolat hinzugefügt und alles noch einmal gut gerührt, bis ein geschmeidiges Gel entsteht. Ein kleiner elektrischer Milchaufschäumer leistet hier gute Dienste beim Vermengen.
Durch den relativ hohen Einsatz von Alkohol bedarf es bei diesem Gel keiner weiteren Konservierung.
Das fertige Gel wird in sterile Tiegel abgefüllt. Da das Gel ein wichtiger Teil unserer Rucksack-Apotheke ist, fülle ich auch immer ein paar kleine Lipgloss-Hülsen damit. Damit lässt sich ein Stich unterwegs perfekt behandeln.

Mit diesem kühlenden Gel kommt man perfekt durch die „Stichsaison“ – natürlich ersetzt es aber nicht den Arztbesuch bei entzündeten Stichen, allergischen Reaktionen oder anderen Problemen, die nach einem Insektenstich auftreten können!