… dann heißt es bei uns: die Sirupsaison ist eröffnet!
Sirup aus den Blüten eines Baumes oder Strauches kennen die meisten von euch wahrscheinlich vom schwarzen Holunder (Sambucus nigra) oder auch Holler genannt. Doch bis dieser seine weißen Blüten öffnet und bereit zum Verarbeiten ist, dauert es noch ein wenig. Der Sirupvorrat kann bis dahin schon mit Traubenkischen aufgefüllt werden.
Die Zubereitung ist – genau wie beim Hollersirup – kinderleicht:
Die Traubenkirschenblüten werden an einem trockenen, sonnigen Tag gesammelt und sollten danach auf einem Tablett aufgebreitet einige Zeit liegen, damit sich kleine Tierchen, die sich gerne in den Blüten verstecken verflüchtigen.
Wasser und Zucker vermischen, die Zitrone waschen (bitte verwendet eine Bio-Zitrone mit unbehandelter, zum Verzehr geeigneter Schale), in Scheiben schneiden und mit den Blüten ins Wasser geben.
Die Blüten im Zuckerwasser verschlossen 2 – 3 Tage kühl und dunkel stehen lassen, täglich umrühren und nachschauen, dass sich kein Schimmel bildet.
Um alle Blüten ins Wasser zu tauchen hilft es, einen kleineren Teller auf die Blüten zu legen, eventuell mit einem Stein beschweren, so dass sich ein Flüssigkeitsdeckel bildet.
Nach der Ziehzeit die Flüssigkeit durch ein Tuch filtern und mind. 10 Min aufkochen lassen. Das ist wichtig, denn in den Grünteilen ist Prunasin (cyanogenes Glycosid) enthalten, welches bei Kontakt mit Wasser Blausäure abspaltet. Dies kann man in Form eines leichten Bittermandelaromas riechen wenn man den Ansatz umrührt. Blausäure ist bei 26 °C flüchtig, das heißt beim Aufkochen verflüchtigt sich die Blausäure und der Sirup wird genießbar. Beim Abkühlen werden noch 250ml Zitronensaft (oder alternativ 25g Zitronensäure) dazugeben und dann gleich in vorbereitete, sterilisierte Flaschen füllen.
Traubenkirschensirup ist eine süße Alternative für all jene, denen Holunderblüten zu streng sind oder ein wenig Abwechselung lieben. Ich mag den Sirup gerne als Erfrischungsgetränk mit Wasser oder Soda.
Tipp: Mit Mineralwasser, Sekt, Eiswürfeln und einer Zitronenscheibe macht der Traubenkirschensirup dem „Hugo“ richtig Konkurrenz.