Die Vogelmiere ist eins der Wildkräuter, die sich im Frühling bereits sehr zeitig blicken lassen und zuverlässig bis zum Wintereinbruch bleibt. Gemüsegartenbesitzer sind oft wenig erfreut über sie und ihr schnelles Wachstum. Oft wird sie deshalb unliebsam entfernt. Doch man sollte diesem kleinen Pflänzchen viel mehr Aufmerksamkeit schenken und den Blick auf ihre vielfältige Nutzung lenken. Entdecke wie du die Vogelmiere als Heil- und Küchenpflanze nutzen kannst!

Sie wächst unaufhörlich und auch besonders gerne an Orten, an denen wir sie vielleicht nicht unbedingt haben wollen: mitten im Gemüsebeet, in Blumentöpfen, im Hochbeet…. Dieses kleine, unscheinbare Pflänzchen mit den zierlichen weißen Blüten findet man fast überall. Während Gartenliebhaber sie oft als lästiges Unkraut betrachten, wird sie von Wildkräuterliebhabern vergöttert.
Die Vogelmiere als kulinarisches Highlight im Garten:
Ob in Salaten, Suppen, grünen Smoothies, Kräutersalzen oder Wildkräuterpestos – die Vogelmiere bereichert unseren Speiseplan und bringt frischen Geschmack. Vor allem im Frühling, wenn sonst noch nicht viel Grün zu finden ist, stillt sie unsern Hunger nach frischem Grün und versorgt und mit reichlich Nährstoffen.
Im Vergleich mit einem normalem Blattsalat enthält sie ein vielfaches an Nährstoffen. Besonders beeindruckend ist der hohe Gehalt an Vitamin C, Eisen, Magnesium und Eiweiß. Wer Vogelmiere in seinen Speiseplan integriert, kann damit eine wertvolle, nährstoffreiche Ergänzung zur herkömmlichen Salatkost erhalten.
Vogelmiere-Suppe
Zutaten:
- etwas Butter
- 1 fein geschnittene Zwiebel
- 2 EL Mehl
- 3 Handvoll fein gehackte Vogelmiere
- ½ l Gemüsesuppe
- 2 EL Sahne
Zubereitung:
- Butter in einem Topf erhitzen und die Zwiebel darin anrösten.
- Mit 2 EL Mehl bestäuben und gut umrühren.
- Die fein gehackte Vogelmiere hinzufügen.
- Mit der Gemüsesuppe aufgießen und 5 Minuten köcheln lassen.
- Mit 2 EL Sahne verfeinern und mit gerösteten Weißbrotwürfeln servieren.

Die Heilkraft der Vogelmiere
Doch nicht nur durch ihre Schönheit und ihren Geschmack überzeugt die Vogelmiere. Auch ihre Heilkraft ist eine wahre Bereicherung. Früher wurde sie nicht wirklich geschätzt, doch Pfarrer Sebastian Kneipp erkannte ihre heilenden Kräfte und nahm sie in den Kreis der bedeutenden Heilkräuter auf, vor allem als beruhigendes und schleimlösendes Mittel bei Husten.
Vogelmiere wirkt hustenstillend, harntreibend, heilend, schleimlösend, auflösend und antiviral. Als Tee wird sie zur Bluterneuerung und als Unterstützung bei Nieren- und Blasenleiden verwendet. Auch bei entzündeten Augen findet sie Anwendung.
Besonders effektiv ist die Vogelmiere bei Hautkrankheiten, die stark jucken und brennen, wie bei nässenden Ekzemen, Schuppenflechte oder Neurodermitis. Tägliche Vogelmieren-Bäder oder Kompressen auf den betroffenen Stellen sind hier sehr hilfreich. Nach dem Bad können Vogelmiere-Öl oder -salbe aufgetragen werden.
Vogelmiere als Wetterprophet
Übrigens, die Vogelmiere ist auch ein verlässlicher Wetterprophet: Wenn die Blüten vollständig geöffnet sind, kann man sicher sein, dass innerhalb der nächsten vier Stunden die Sonne scheint.

Du siehst: die Vogelmiere ist ein völlig unterschätztes Wildkraut. Ich hoffe, ich konnte sie dir mit diesem Beitrag nicht nur schmackhaft machen, sondern auch deinen Blickwinkel auf ihre Heilkräfte lenken. Und vielleicht denkst du demnächst bei ihrem Anblick im Garten daran, wie du die Vogelmiere als Heil- und Küchenpflanze nutzen kannst! Lass mich gerne wissen, ob und wie du die Vogelmiere verwendest!