Kürzlich war in meiner wöchentlichen Biokisten-Lieferung ein Schälchen voller leuchtend roter Cranberries. Eine Frucht, die man in unseren Breiten eher in getrockneter Form für Müsli & Co kennt und frisch nur selten findet. In ihrem Ursprungsland Amerika sind Cranberries vor allem im Herbst nicht wegzudenken. Nicht nur, weil sie dann gerade reif und somit überall frisch verfügbar sind. Sondern vor allem, weil sie seit Ewigkeiten ein fixer Bestandteil jedes Thanksgivingdinners sind.
Ihren Weg zu uns nach Europa hat die Kranbeere, wie sie im deutschsprachigen Raum auch genannt wird, erst vor wenigen Jahren angetreten. Mittlerweile ist sie aber vor allem in Deutschland und den Niederlanden sehr verbreitet.
Der Anbau im eigenen Garten ist zwar möglich, da Cranberries aber für ein ideales Wachstum und eine richtige Fruchtreife sauren Boden und viel Wasser benötigen, ist es nicht ganz so einfach sie zu kultivieren. In wilder Form fühlt sich die Cranberry vor allem in Moorgebieten sehr wohl.
Als Heilpflanze hat sich die Cranberry schon lange einen Namen gemacht, ihre positive Wirkung ist mittlerweile gut erforscht und bewiesen:
- lindert Nieren- und Blasenentzündungen
- beugt wiederkehrenden Blasenentzündungen vor
- stärkt das Immunsystem, die Magen- sowie die Darmflora
- stärkt das Herz-Kreislauf System
- hemmt das Wachstum vieler krankheitserregender Mikroorganismen
- verlangsamt die Hautalterung
- vermindert des Krebsrisiko
Cranberries enthalten Vitamin C, Vitamin E, Vitamin K und sind reich an Kupfer. Zudem ist die Cranberry eine gute Quelle für Polyphenole, insbesondere Anthozyane, Mikronährstoffe und Ballaststoffe.
Cranberries? Preiselbeeren?
Wie oft fälschlich angenommen wird, handelt es sich bei Cranberries und Preiselbeeren nicht um die gleiche Pflanze. Unsere heimischen Preiselbeeren sind aber sehr nahe Verwandte zur amerikanischen Cranberry. Geschmacklich und im Aussehen sind sich die die beiden herb-säuerlichen und rot leuchtenden Früchte sehr ähnlich. Auch gehören beide zur Gattung der Heidebeeren innerhalb der Familie der Heidekrautgewächse. Dennoch sind es aber unterschiedliche Pflanzen:
Cranberry, Vaccinium macrocarpon auchgroßfrüchtige Moosbeere genannt
Preiselbeere Vaccinium vitis-idae
Das wesentlichste optische Unterscheidungsmerkmal zwischen Preiselbeere (links) und Cranberry (rechts) ist die Größe. Während die Preiselbeeren in etwa so groß sind, wie Erbsen, ist die Kranbeere deutlich größer und eher mit einer Kirsche vergleichbar. Noch eine Gemeinsamkeit der beiden Pflanzen: sie sind nicht für jeden Geschmack etwas. Viele Menschen finden sie – vor allem im rohen Zustand – zu herb.
Cranberry-Tinktur
1 Hand voll frischer Cranberrys
300ml Alkohol (38-45% vol.)
Die zerkleinerten Cranberries in ein grobes Schraubglas geben und mit dem Alkohol übergießen. Den Ansatz für 3-4 Wochen bei Zimmertemperatur ziehen lassen und dabei täglich schütteln bzw. umrühren.
Nach der Ziehzeit werden die Cranberries abgefiltert und die fertige Tinktur in dunkle Flaschen gefüllt.
Anwendung:
Die Tinktur wird tropfenweise im Bedarfsfall mit etwas Wasser verdünnt eingenommen.
Zur Vorbeugung bzw. Stärkung: 10-15 Tropfen pro Tag
Bei akuten Blasenentzündungen: 30 Tropfen 4x am Tag