Ich mag den Begriff Superfood eigentlich nicht so gerne und vermeide es tunlichst ihn zu verwenden. Es ist für mich ein Marketingbegriff, der mittlerweile viel zu inflationär verwendet wird um noch glaubhaft zu sein.
Aber wenn mich wer fragt, zählt die Brennnessel definitiv zu jenen Pflanzen, die eine enorme Kraft besitzen und sich äußerst positiv auf unsere Gesundheit auswirken.
Die Brennnessel ist eine jener Pflanzen, die wirklich fast jeder kennt. Wenn ich bei meinen Kräuterwanderungen an Brennnesseln vorbei komme und über die Brennhaare rede, blicke ich meist auf viele nickende Köpfe. Denn die Brennnessel wird nicht nur zuverlässig erkannt sondern so gut wie jeder hat schon einmal eine schmerzhafte Begegnung mit dieser Pflanze gemacht und weiß wie es sich anfühlt, wenn sie die Haut berührt.
Als Heilpflanze ist die Brennnessel eine ganz Große. Seit die Menschen sich die Kraft der Kräuter für die Gesundheit zu Nutze machen, wird auch die Brennnessel verwendet. Sie besitzt unter anderem die Fähigkeit den Stoffwechsel anzukurbeln, wirkt schmerz- und entzündungslindernd und ist voll von Vital- und Nährstoffe.
In der Küche ist sie deshalb bei uns am Land schon immer ein wichtiger Bestandteil. Als Suppe, Spinat oder auch als Tee und sogar frittiert als Brennesselchips erfreut sie sich großer Beliebtheit.
Brennesselsamen – die genau genommen keine Samen sind, denn die kleinen grünen Körnchen sind die reifen Früchte der Brennnessel – sind seit einigen Jahren auch in aller Munde. Der Begriff Brennnesselsamen hat sich aber weitläufig durchgesetzt, weshalb man die Brennnesselfrüchte mittlerweile im Lebensmittelhandel und auch überall sonst unter dem Namen Brennnesselsamen findet.
Zusätzlich zu einem sehr hohen Eiweißgehalt überzeugen Brennesselsamen durch ihren hohen Gehalt an vielen wichtigen Vitaminen wie etwa Vitamin A, B,C und E. Weitere Inhaltsstoffe der Brennesselsamen sind Mineralien wie Kalium, Eisen und Kalzium. Auch an Carotinoide und natürlich Chlorophyll. Außerdem haben die Mini-Früchte einen nicht unwesentlichen Anteil an fettem Öl.
Menschen, aber auch Tiere, die z.B. nach einer Erkrankung geschwächt sind, oder die gerade hoher Beanspruchung und Stressbelastung ausgesetzt sind, können sich mit den Früchten stärken.
Die empfohlene Tagesdosis sind etwa 2 Teelöffel. Wegen des angenehm nussigen Geschmacks können die Brennnessel-Früchte fast überall angewendet werden. Als Beigabe in den Salat oder aufs Butterbrot gestreut, im Brotteig verarbeitet oder einfach ins Müsli gemischt. Auch zur Verfeinern von Getreide- oder Gemüsegerichten eignen sich die Früchte sehr gut.
Jetzt im Herbst sind die Früchte der Brennnesseln reif und warten nur drauf geerntet zu werden. Natürlich ist das Ernten keine ganz angenehme Arbeit weil natürlich überall die gemeinen Brennhaare lauern. Aber mit Handschuhen hat man im Nu eine beachtliche Menge an Früchten gepflückt.
Nach dem Ernten lege ich sie einfach auf ein Tablett und lasse sie einige Tage trocknen ehe ich sie etwas abreble und sie dann in einem großen Schraubglas lagere. Weil die Früchte sehr fetthaltig sind, schmecken sie bei zu warmer Lagerung aber schnell ranzig. Deshalb unbedingt kühl lagern!
1 Kommentare
Wahnsinn, was in dieser Pflanze alles drinnensteckt!