Der Name Rosmarin stammt aus dem Lateinischen und setzt sich aus ros (Tau) und marinus (Meer) zusammen. Übersetzt bedeutet der Name also Tau des Meeres.
Er gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler und ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, wo er ganzjährig als immergrüner Halbstrauch wächst. Demnach mag er es gerne etwas warm. Was ihn in unseren Breiten eher zu einem saisonalen Sommergast im Kräutergarten macht. Denn Rosmarin zu überwintern ist ein Unterfangen, an dem ich selbst schon einige Male gescheitert bin – aber das ist ein anderes Thema 😉
Heute möchte ich dir ein bisschen mehr über die Wirkung des Rosmarins und eines meiner Lieblingsrezepte verraten.
Kräuterwissen für dich:
Carl von Linné beschrieb 1753 eine Pflanze „Rosmarinus officinalis“ – die botanische Bezeichnung des Rosmarins. 2019 gab es allerdings eine Änderung des wissenschaftlichen Namens: Salvia (Salbei) und Rosmarinus (Rosmarin) galten bislang als zwei unterschiedliche Pflanzenfamilien. Neuste DNA-Forschungen zeigten aber, dass es sich beim Rosmarin tatsächlich um eine Salbei-Art handelt.
Deshalb findet man den Rosmarin nun offiziell unter dem Namen Salvia rosmarinus.
Rosmarin gilt bereits seit Jahrtausenden als magische Pflanze und heilkräftiges Mittel. In den Gräbern ägyptischen Pharaonen fanden sich Rosmarinzweige als Grabbeigabe, im antiken Griechenland nannte man Rosmarin „Libanotis“ (= Weihrauch) und war dort der Göttin der Liebe und Schönheit – Aphrodite – geweiht. Wie zahlreiche Heil- und Gewürzpflanzen aus den Mittelmeerraum ist auch der Rosmarin mit Mönchen über die Alpen zu uns gekommen. So hielt er Einzug in die Klostergärten. Seine desinfizierende Wirkung sprach sich herum und so wurde er bald zum Ausräuchern von Krankenstuben verwendet. In den Pestjahren wurde Rosmarin von Ärzten und „Badern“ eingesetzt, um sich selbst vor Ansteckung zu schützen.
Rosmarin hatte „von der Wiege bis zur Bahre“ immer eine besondere Bedeutung: Ein Zweigerl Rosmarin wurde Kindern unter das Kopfkissen gelegt oder übers Bettchen gehängt, um negative Energien und Krankheiten zu vertreiben. In viele Brautsträuße wird Rosmarin auch heute noch eingebunden und Verstorbenen gibt man auf ihrer letzte Reise ebenfalls Rosmarin mit.
Rosmarin enthält ätherische Öle, aber auch Flavonoide und andere sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die ihm verschiedene positive Wirkungen verleihen und ihn neben seinem Einsatz als Würzpflanze in der Küche auch für die Hausapotheke und die Naturkosmetik zu einem wertvollen Kräutlein machen.
Rosmarin in Wasser oder Alkohol eingelegt oder destilliert als Hydrolat wirkt als Tonikum anregend auf den Kreislauf und fördert die Durchblutung. Besonders stimulierend soll er auf das Gedächtnis und die Konzentration sein. Es wird angenommen, dass der Duft von Rosmarin die Durchblutung im Gehirn erhöht und dadurch die kognitive Leistungsfähigkeit verbessert.
Rosmarin enthält – so wie fast alle Lippenblütler – jede Menge ätherische Öle. Der intensive und aromatische Duft des Rosmarins ist dir bestimmt bekannt. Diese ätherischen Öle haben antibakterielle und antivirale Eigenschaften, die bei der Bekämpfung von Infektionen helfen können. Durch die entzündungshemmende Eigeschnaften kann Rosmarin Entzündungen im Körper reduzieren und Schmerzen lindern. Die Antioxidantien neutralisieren die schädlichen freien Radikale und beugen damit vorzeitiger Zellalterung vor und schützen vor verschiedenen Krankheiten.
Rosmarin zu trinken oder zu verpeisen wirkt sich also sehr positiv auf unseren Organismus aus.
Rosmarin als Räucherpflanze
Getrockneter Rosmarin verströmt beim Räuchern nicht nur einen besonders feinen Duft, sondern wirkt auch anregend, leicht aphrodisierend und vor allem desinfizierend.
Die durchblutungsfördernde Wirkung des Rosmarins kann man sich auch äußerlich zu Nutze machen. Ich zähle ja zu der Sorte Menschen, die im Winter eigentlich immer kalte Füße oder Hände haben. Deshalb zaubere ich mir für die kalte Jahreszeit einen wärmenden und herrlich duftenden Winterbalsam.
Der Balsam kann aber nicht nur bei kalten Händen oder Füßen angewendet werden, sondern verschafft auch Linderung bei verspannten Muskeln.
Rosmarin-Winterbalsam
benötigte Zutaten:
- 150ml Jojobaöl
- 10g Bienenwachs
- 5g Sheabutter
- ½ Apfel mit Schale
- 1 kleines Stück Ingwer (ca. 1 cm)
- 1 Zweig Rosmarin
- 1 Zimtstange
Zubereitung:
- Apfel und Ingwer fein raspeln, die Zimtstange grob zerkleinern und Rosmarinnadeln abzupfen und leicht anmörsern. Alles in ein hitzebeständiges Becherglas geben.
- Das vorbereitete Öl dazu gießen und 1-2 Stunden im Wasserbad auf niedriger Stufe erwärmen, damit die Wirkstoffe ins Öl übergehen können. Danach das Öl durch ein feinmaschiges Sieb abfiltrieren.
- 100g vom Öl in ein sauberes Becherglas geben. Das Bienenwachs hinzufügen und im Wasserbad erwärmen, bis es geschmolzen ist. Das Ganze etwas abkühlen lassen und zum Schluss die Sheabutter dazugeben und gut einrühren, bis sie auch sie vollständig geschmolzen ist.
- Den flüssigen Balsam in saubere Tiegel abfüllen und aushärten lassen. Dann erst verschließen.
Dunkel und kühl aufbewahrt ist der Balsam mindestens 6 Monate haltbar.