Unzählige Namen hat diese wunderbare Pflanze von der ich heute berichten möchte. Apothekerblume, Arzneiprimel, Eierkraut, Peterschlüssel, Gichtblume, Frauenschlüssel oder einfach Schlüsselblume. Viele der Namen lassen schon auf die besondere und vielfältige Wirkung der Schlüsselblume schließen.
Sie ist eine der ersten, die auf den Wiesen mit ihrem saftigen Gelb den Frühlingsbeginn anzeigt und sehr gerne wird sie in kleinen Sträußchen gepflückt um sich den Frühling ins Haus zu holen. Mich persönlich haben die Schlüsselblumen schon als kleines Kind sehr fasziniert. Sehnsüchtig hab ich täglich in den Garten geschaut und gewartet bis sie endlich zu blühen beginnen. Leider gehört auch die Schlüsselblume zu den etwas verkannten Heilkräutern unserer Zeit. Dabei ist es ein wirkliches Wunderblümlein: Sie wirkt schleimlösend, harn- und schweißtreibend, beruhigend und schlaffördernd, schmerzstillend, abführend, erweichend und herzstärkend.
Was man über die Schlüsselblume so erzählt….
Die Schlüsselblume kommt ursprünglich aus dem Zaubergarten der Muttergöttin Freya. Später wurde sie der heiligen Maria zugeordnet bzw. auch dem heiligen Petrus, der das Tor zum Himmel verwaltet. Man sagt ihm seien einmal die Schlüssel zur Erde hinunter gefallen, daraus entstanden dann diese zarten, gelben Blümlein.
Außerdem soll die Schlüsselblumen die ersten Pflanzen sein, die man nach dem Winter zu sich nimmt. Nur wer dem Körper diese ersten gelben Glöckchen gibt, ist auch bereit, die Heilkräfte der anderen Heilpflanzen im Jahreslauf aufzunehmen und sie für die Gesundheit zu nutzen. Die Schlüsselblume schließt die Inhaltsstoffe aller Heilkräuter für uns auf.
Vor Sonnenaufgang gepflückte und anschließend sanft getrocknete Schlüsselblumen helfen krankem Vieh, wenn sie in der Walpurgisnacht (30.April) verfüttert werden.
Findet ein Mädchen bereits vor der Karwoche eine Schlüsselblume, so wird es noch im selben Jahr heiraten. Und wenn die Blüten lange Stängel haben werden auch Hafer und Gerste lang.
Anwendungsmöglichkeiten
Sowohl Wurzeln als auch Blätter sind für den klassischen Hustentee geeignet, der bei trockener oder chronischer Bronchitis und überall dort, wo das Abhusten erleichtert werden soll, gegeben wird. Besonders ältere Menschen und Kinder sprechen sehr gut drarauf an. Die Blüten haben dieselben Eigenschaften wirken aber etwas milder. Deshalb werden diese meist für Mischungen mit anderen Hustenkräutern wie Thymian, Lungenkraut oder Efeu verwendet.
In der Volksheilkunde sind auch noch andere Anwendungen der Schlüsselblume überliefertg: Der Tee stärkt das Herz, vertreibt Schwäche, hilft bei Gicht, Rheuma und ist ein Volksheilmittel bei Schlaganfall, bei dem die Sprache verloren ging.
Himmelsschlüsse-Tee:
1/2 Teelöffel Wurzeln wird mit 1/4 l Wasser erhitzt, nach dem Aufkochen 5 Minuten zugedeckt ziehen lassen.
Von frischen oder getrockneten Blüten werden 2 Teelöffel mit 1/4 l kochendem Wasser übergossen und 5 Minuten ziehen gelassen.
3 Tassen Tee pro Tag sind ausreichend.
Tinktur
20g Wurzel, Blüten und Blätter mit 100ml hochprozentigem Alkohol 10 Tage lang ansetzen. Danach abfiltern und in eine Braunglasfalsche füllen. Die Tinktur wird tropfenweise auf Zucker eingenommen.
Die Tinktur aus Blüten, Blättern und Wurzeln kann bei Rheumaschmerzen und Migräne verwendet werden. Überhaupt sind Zubereitungen aus der Schlüsselblume bei Spannungskopfschmerzen, wie es oft auch Migräne ist, das Mittel der Wahl.
Schlüsselblumensirup
1 EL gesäuberte und zerkleinerte Wurzel mit wenig Wasser 5 Minuten kochen lassen, die Wurzelstücke abseihen und die Flüssigkeit so lange mit Honig einkochen bis ein dickflüssiger Sirup entsteht. Er wird löffelweise bei Husten eingenommen.