Am Kalender steht zwar noch Herbst geschrieben, allerdings hat der Winter schon ein Bein in die Türe gestellt. Und es sind auch nur mehr wenige Tage bis zum meteorologischen Winterbeginn. Vor allem in höheren Lagen war Frau Holle schon fleissig und die Berge sind in eine mehr oder weniger dicke Schneedecke gehüllt.
Auch im Tal stehen alle Zeichen unweigerlich auf Winter. Die Gräser haben fast alle ihre Farbe verloren, Pflanzen und Kräuter haben sich in die Erde zurückgezogen und die Laubbäume sind – bis auf wenige Ausnahmen blattlos. Vorbei ist es mit der Farbenpracht des Herbstes und auch die zahlreichen Früchte sind schon abgeerntet. Wenn man so über das teilweise verschneite Land blickt und alles weiß, grau oder braun ist, mag man sich gar nicht vorstellen, dass schon in wenigen Monaten wieder alles ergrünt und die Welt zu neuem Leben erwacht. Der Grundstein für dieses neue Leben ist schon längst gesetzt.
Wenn man ganz genau hinschaut, entdeckt man auf den kahlen Ästen nämlich unzählige kleine Knospen. In diesen kleinen unscheinbaren Kapseln befinden sich alle Informationen, die später das Wesen der Pflanze ausmachen. Gut eingehüllt und oft mit einem Überzug aus Harz oder mit feinen Härchen, fühlen sich die Winterknospen ganz oft ganz ledrig an. So kann weder Sturm, noch Kälte oder Eis den Knospen etwas anhaben und die ganz dicht zusammengedrängten jungen Blättchen und Blüten, welche auf den Frühling warten, werden gut behütet.
Sobald im Frühling die Sonne warm genug ist und der Wasserkreislauf der Bäume wieder zu arbeiten beginnt, erwachen auch die Knospen. Langsam beginnen sie sich zu öffnen und die Blätter und Blüten entfalten sich.
In wenigen Wochen – am 4. Dezember, dem Barbaratag – gehen wir in den Garten und schneiden ein paar Äste vom Kirschbaum. Im warmen Wohnzimmer und mit frischen Wasser in einer Vase simulieren wir den Frühling und warten ganz gespannt darauf, dass die Blüten des kahlen Zweiges sich öffnen. Ein paar Infos zum Barbaratag findet ihr hier.
Im Winter, wenn Kräuter und Gräser unter einer dicken Schneeschicht begraben sind, sind Knospen aber auch begehrte Nahrung für verschiedene Waldtiere. Sie schmecken gut und sind eine richtige Power-Nahrung. Die Kraft der Knospen haben aber auch die Menschen schon immer zu schätzen gewusst. Unsere Altvorderen verwendeten die kostbaren Knospen schon vor langer Zeit für Heilzwecke und für Speisen.
Bis vor ein paar Jahren galten Essenzen aus jungen Pflanzenknospen – sogenannte Gemmo-Mazerate – als Geheimtipp. Heute sind sie schon ziemlich bekannt und deshalb sind die kleinen Kraftpakete der Pflanzen auch für viele Menschen ein begehrtes Sammelobjekt. Doch ist hier beim Sammeln einiges zu beachten und man sollte nicht einfach losziehen und wahllos Knospen abreißen. Man muss schon genau wissen um welchem Baum es sich handelt, wofür das fertige Mazerat eingesetzt wird und natürlich auch wie es gemacht wird. Man benötigt nämlich wirklich nur ganz wenige Knospen für ein wirkungsvolles Mazerat.
Die in den Knospen verborgenen Kräfte können in unserem Körper viel bewirken. Sie bringen ihn ins Gleichgewicht, entlasten ihn und helfen Schadstoffe nachhaltig auszuleiten. So können sie beispielsweise nach einer Infektion oder der Einnahme von Antibiotika sinnvoll eingesetzt werden. Aber auch bei zahlreichen anderen Beschwerden werden Gemmo-Mazerate erfolgreich eingesetzt. Aber darüber erzähle ich euch ein anderes mal mehr.
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Liebe Susanne vielen Dank für deine schönen Nachrichten
Ich bin der Uwe, aus dem schönen Harz. Deine Hinweise über die Natur und Mutter Erde, gehen mir ins Herz und erfreuen mich. Ich gehe seit 30 Jahren in die Natur und versuche aus dem was ich ernte, die ergiebigsten Heilstoffe für uns Geschöpfe herzustellen. Deine Beiträge inspirieren mich und sind eine Freude für alle.
Immer Sonne im Herzen, Uwe