Ganz schön giftig!

Ganz schön giftig!

Wenn man in den Sommermonaten über Hochgebirgsweiden wandert, braucht man nur ein bisschen Glück um ihn zu entdecken. Der blaue Eisenhut sticht durch seine auffallend blaue Farbe und die prächtigen Blüten schnell zwischen anderen blühenden Pflanzen hervor. Doch hier ist äußerste Vorsicht geboten: Der Eisenhut ist eine der giftigsten Pflanzen, die es bei uns gibt. Der Name Eisenhut leitet sich von seiner helmartigen Blütenform ab.

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Früher wurde der blaue Eisenhut als Zierpflanze in vielen Gärten kultiviert. Mittlerweile sieht man ihn dort zum Glück nur mehr ganz selten. Die Gefahr, dass Kinder oder Unwissende in anfassen oder gar essen ist im eigenen Garten einfach zu hoch.

Giftigkeit
Das in der gesamten Pflanze enthaltene Alkaloid „Aconitum“ ist bereits in sehr geringen Mengen tödlich. Eine berührung der Pflanze und anschließender Kurzkontakt zB mit den Lippen hat ein völliges Taubheitsgefühl der Lippen zur Folge.

Bereits 0,2 g der Wurzel bewirken Vergiftungserscheinungen, 2 g der Wurzel sind innerhalb kürzester Zeit tödlich. Typische Vergiftungserscheinungen sind die Taubheit der Körperstellen, die mit der Pflanze in Berührung gekommen sind, bei Einnahme auch Kälteempfindlichkeit, Übelkeit, nervöse Erregung, Herzrhythmusstörungen und Krämpfe sowie in schweren Fällen Lähmungen und Kreislauflähmung bis hin zum Tod.

2005 wurde er zur Giftpflanze des Jahres gewählt.

FullSizeRender-2Der Blaue Eisenhut wird auch noch Akonit, Mönchskappe, Wolfswurz oder blauer Sturmhut gennannt. Er war Bestandteil von diversen Hexensalben und diente Ärzten als Schmerz- oder Beruhigungsmittel. Auch als Pfeilgift oder für andere Mordwerkzeuge wurde der Eisenhut verwendet. In der Antike und im Mittelalter waren Giftmorde an der Tagesordnung – der Eisenhut spielte dabei eine sehr wichtige Rolle. Im alten Griechenland richtete man auch Verbrecher mit dem Gift hin, wobei Eisenhut nur den Deliquenten verabreicht wurde, die besonders schwere Verbrechen begangen hatten, da der Tod mit Aconitin besonders grausam ist.

Die Germanen verwendeten die „Wolfswurz“ um damit Wölfe zu fangen. Dioscurides schreibt über den Eisenhut: „Derselbigen gebraucht man zum Wolfsfang, denn wenn man die Wurzeln in das rohe Fleisch steckt und die Wölfe das Fleisch mit den Wurzeln fressen, pflegen sie davon zu sterben.“.

Auch für Tiere wie Pferde, Kühe, Schafe und Haustiere ist eine Vergiftung mit Eisenhut tödlich. Ziegen soll der Eisenhut nichts anhaben können. Trotzdem verschmähen sie die Pflanze meist. Vom Eisenhut sollte man sich und ganz besonders Kinder also unbedingt fern halten.

blauer Eisenhut mit Hummel
Nur Hummeln können den blauen Eisenhut bestäuben.

Da der Eisenhut nur von Hummeln bestäubt werden kann (nur sie haben genug Kraft um den schweren Helm der Blüte hochzudrücken). Mit dem Rückgang der Hummeln gab es deshalb auch einen starken Rückgang des Eisenhuts. Weshalb er nun auch vollkommen geschützt ist. Anschauen erlaubt – abpflücken oder ausgraben schon allein wegen der Giftigkeit absolut tabu!

Medizinisch wird der Eisenhut heute nur mehr als homöopathisches Mittel und in ganz seltenen Fällen auf ärztliche Verordnung als Auszug eingesetzt.

 

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