Diesen Namen trägt der Borretsch nicht zu unrecht. Auch Königsblume, Herzfreund oder Liebäuglein wird er genannt. Der kleine blaue Stern verkörpert bereits ab dem Mittelalter das Wesen der Jungfrau Maria: die Sanftheit gepaart mit großer innerer Kraft. Sie steht für Geborgenheit, ist die Pflanze des Trosts und macht das Herz fröhlich. Auch der keltische Wortstamm borrach = Mut sagt viel über die kleine leuchtende Pflanze aus,
Dem „Herzkraut“ Borretsch wurde bereits im Altertum nachgesagt, dass es die Menschen glücklich und zufrieden macht. Für erfolgreiche Abende wurde aus Gläsern, welche mit Borretschzweigen verziert waren, getrunken und ein Borretschzweig in der Schultasche der Kinder sorgt für besseren Schulerfolg.
Borretsch ist eine sehr unkomplizierte Pflanze und wächst ohne viel Pflege. Er liebt den Halbschatten oder die Sonne, mag es feucht aber nicht nass. Er wird recht groß und braucht viel Platz. Von Juni bis August finden wir die Blüten dieses magischen Krautes – dann ist auch der beste Erntezeitpunkt!
In der Volksheilkunde:
Borretsch wirkt herzstärkend, reizmildernd, harntreibend, schleimlösend, blutreinigend, kühlend, belebend, fiebersenkend und nervenstärkend.
Das Kauen von frischem Kraut und Blüten vertreibt Zahnweh. Der Saft darf dabei nicht hinuntergeschluckt werden sondern muss ausgespuckt werden. Der frische Pflanzensaft wird auch oftmals zur Hautstraffung empfohlen. Dafür wird das Kraut zuerstampft und durch ein Tuch gepresst.
Der Tee aus den Blüten (frisch oder getrocknet) wird in der Volksheilkunde schon sehr lange zur Anregung des Nervensystems eingesetzt.
Eine Borretsch-Räucherung vertreibt negative Gedanken, nimmt die Melancholie und hellt die Stimmung auf. Er macht fröhlich und heiter. Im Mittelalter wurde viel mit Borretsch geräuchert, um gute Laune zubekommen.
Eine Borretschwurzel als Amulett getragen, vertreibt negative Gedanken.
In der Küche
Die jungen Blätter werden für Salate, Soßen und zu Fischgerichten v erwendet. Die Blüten kommen als essbare Verschönerung bei Salaten, kalten Platten oder Suppen zum Einsatz.
Altere Blätter werden zu Mangold oder Spinat gegeben und verbessern so deren Geschmack und machen die Farbe intensiver.
Borretschkraut und -blüten enthalten eine geringe Menge Pyrrolizidinalkaloide, die in großer Menge leberschädigend und vielleicht auch krebserregend wirken. Aber – wie schon Paracelsus sagte: „Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“ Wer diese uralte Heil- und Gewürzpflanze also mit Bedacht und in kleinen Dosen zu sich nimmt, wird keine Schäden davon tragen.