In dieser Woche dreht sich auf Instagram bei der #grüneChallenge alles ums Thema „SAVE THE BEES“.
„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“
Albert Einstein, 1949
Deshalb ist es wichtig, dass wir uns gemeinsam mit den Imkern um die Bienen kümmern. Wirklich jeder kann etwas zum Erhalt der Bienen beitragen.
Ich selber stamme aus einer Imkerfamilie – meine beiden Großväter sind bzw. waren Imker. Für mich ist es deshalb ganz selbstverständlich, dass mein Garten bienenfreundlich ist, damit die Bienen der umliegenden Imker sowie auch die unzähligen Wildbienenarten immer gut versorgt sind.
Bienenhotels sieht man mittlerweile in vielen Gärten. Auch auf ausreichend Futterpflanzen für Insekten achten die meisten Gärtner. Worauf aber ganz oft vergessen wird: Bienen und andere Insekten haben Durst. Sobald die Temperaturen steigen, benötigen sie Wasser.
Vor allem für fleißige Honigbienen ist der Zugang zu frischem Wasser sehr wichtig. Im Frühling reichen meist Tautropfen und Restfeuchtigkeit von Schnee oder Regen. Im Sommer erhöht sich der Wasserbedarf der Biene jedoch enorm und zeitgleich wird der Regen und somit die natürliche Wasserversorgung jährlich weniger.
Die kleinen Hautflügler benötigen das Wasser nämlich nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Verdauen ihres Futters und zum Tränken der Brut. Ein Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfes deckt zwar der gesammelte Nektar. Im Sommer wird ein Teil des Wassers aber auch zum Bauen des Stocks und zum Kühlen des Bienenstocks benötigt. Hierbei wird das Wasser auf den Waben verteilt und mithilfe des Flügelschlags zum Verdunsten gebracht, um einen kühlenden Effekt zu erhalten.
Was man beim Aufstellen einer Bienentränke beachten muss:
Hat man eine natürliche Wasserquelle wie zB einen Teich im Garten, ist eine seperate Bienentränke normalerweise nicht notwendig. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass es ausreichend natürliche Schwimmhilfen wie Seerosen und anderen Teichpflanzen gibt. Bienen meiden die Wasseroberflächen und setzen sich immer an den seichten Rand. Zum einen, weil dort das Wasser wärmer ist und zum anderen, weil das Wasser dort mit Mineralien angereichert ist.
Wer keine natürliche Wasserquelle im Garten hat, der kann für die Insekten eine Tränke bereit stellen. Diese kann man auf unterschiedlichste Art und Weise bauen. Ich zeige euch heute 3 verschiedene Varianten und ihr könnt euch dann euren Favoriten aussuchen und nachbauen.
Bevor es aber los geht, müssen wir noch ein paar Dinge klären.
1. der richtige Standort. – Wo stelle ich die Bienentränke auf?
Bevor man eine Bienentränke baut, sollte man sich Gedanken über den Standort machen. Die optimale Stelle muss bereits am Morgen schon von der Sonne beschienen werden, damit sich das Wasser erwärmen kann. Während des Tages sollte die Tränke aber nicht in der prallen Sonne stehen, damit sich das Wasser nicht zu sehr aufheizt.
Ist der Standort einmal festgelegt und die Tränke hat sich bei den Bienen etabliert, sollte sie nicht mehr weit überstellt werden sondern über einen möglichst langen Zeitraum ihren Stammplatz behalten. So finden die Bienen sie immer wieder.
2. das richtige Wasser
Leitungswasser mögen Bienen nicht so gerne. Optimal ist frisches Regenwasser oder Quellwasser.
Gechlortes Wasser wie zB in Swimmingpools zieht Bienen aufgrund der Zusatzstoffe magisch an, aber wie man sich natürlich denken kann, ist das kein optimales Trinkwasser für Bienen und andere Insekten. Mit einigen Tropfen Anisöl könnt ihr sie aber ganz leicht zu eurer Tränke locken.
Wenn ihr im Frühjahr eine Bienentränke einrichtet, ist es wichtig, dass das Wasser nicht zu kalt ist. Es sollte ca. 20°C haben, damit die Bienen beim Trinken nicht auskühlen.
3. Wieviel Arbeit ist so eine Bienentränke?
Hat man erstmal eine Bienentränke im Garten oder am Balkon installiert, ist die meiste Arbeit schon erledigt. Bienentränken sind grundsätzlich nicht sehr wartungsintensiv. Sie müssen lediglich regelmäßig mit frischem Wasser befüllt werden. Und natürlich ist auch eine Reinigung und das Austauschen von Moos, Steinen etc. hin und wieder notwendig. Das alles ist aber in wenigen Minuten erledigt.
DIY Bienentränke – so geht’s
Die Luxustränke:
- einen Kanister mir 3-5l Fassungsvermögen mit regulierbarem Zapfhahn
- ein paar Bretter
- Moos
- eventuell Steine
Diese Form der Tränke benötigt ein bisschen mehr Platz, ist aber im Gegensatz zu anderen Bienentränken im wahrsten Sinne des Wortes ein echter „Selbstläufer“ und bietet den Bienen immer frisches Wasser.
Aus dem größeren Brett bauen wir mit Hilfe von Holzklötzchen oder kleineren Brettern (ich hab in dem Fall 3 Holzklötze genommen, die beim letzten Bauprojekt übrig geblieben sind) eine kleine Rampe. Wenn alles verschraubt ist, habt ihr eine kleine leicht schräge Holzrampe wie am mittleren Bild zu sehen:
Der Kanister wird so platziert, dass der Zapfhahn über dem Brett ist – ich habe hier einfach alte Pflastersteine verwendet. Das Brett wird mit Moos ausgelegt und dann reguliert man den Zapfhahn so, dass das Wasser stetig, aber langsam auf das bemooste Brett tropft. Das Wasser fließt langsam übers Brett, das Moos saugt es auf und alles was „übrig“ ist, tropft einfach wieder vom Brett herunter. Am Anfang sollte man das Moos mit einigen Steinen beschweren, damit es vom Wind nicht verweht wird. Mit der Zeit beginnt dann das Moos am Brett festzuwachsen und vermehrt sich auch. Moos bietet den Bienen einen optimalen und ungefährlichen Sitzplatz und speichert zudem eine große Menge an Wasser, die die Bienen ganz einfach aufnehmen können ohne die Gefahr im Wasser zu ertrinken.
Ist das Wasser im Kanister leer – je nach Größe dauert das 1-3 Tage – wird er wieder mit frischem Quell- oder Regenwasser befüllt.
Die Tränke für jeden Garten:
- eine flache Schale
- Moos
- Steine, Ästchen, Zapfen, …
Die Schale wird zuerst mit Moos ausgelegt, danach kommen einige Steine und Ästchen darauf. Sie dienen als Landeplatz für die Insekten. Die Schale wird nun bis zur Hälfte mit Wasser befüllt, so dass die kleinen Inseln herausragen. Die Steine, Zapfen, Ästchen und auch das Moos bieten ideale Sitzplätze für Insekten.
Wenn man alle Materialen beisammen hat, dauert das Aufstellen dieser Tränke gerade mal ein paar Minuten. Je nach Größe des Gartens, kann man gleich mehrere dieser Tränken bauen und platzieren.
Die Ruck-zuck-Bienentränke:
- eine flache Schale
- einige Steine oder Murmeln
- Wasser
Die Steine, Murmeln, etc. werden in die Schale gelegt. Es sollten so viele sein, dass sie fest in der Schale liegen und nicht verrutschen können und es ausreichend „Sitzinseln“ für die Bienen gibt. Danach wird die Schale mit Wasser befüllt und im Garten oder am Balkon platziert.
Insektentränken mit bunten Murmeln sieht man zwar ganz oft, wenn man im Internet nach Bauanleitungen sucht. Murmeln sind allerdings nicht optimal, denn der Glaskörper ist in Verbindung mit Wasser relativ rutschig und sie können sich in der Sonne extrem aufheizen.
Murmeln in der Tränke sind deshalb zwar besser als gar keine Tränke, aber man sollte dann den Standort wirklich gut auswählen. Viel besser geeignet sind Steine in verschiedenen Größen.
Egal, welches Modell in eurem Garten steht: die Bienentränke muss regelmäßig mit frischem Wasser befüllt werden.
Wenn ihr eure Bienentränke aufstellt und sie regelmäßig befüllt und darauf achtet, dass das Wasser nicht zu verunreinigt ist, wird sich eure Bienentränke schnell etablieren und gerne von Insekten angeflogen werden.
Viel Spaß beim Beobachten der Bienchen!